
Weihnachtsgewürze: Gesund und schmackhaft
Die Verbraucherberatung im DHB Netzwerk Haushalt informiert über die Verwendung der typischen Gewürze für die Weihnachtsbäckerei. Diese sind fördern durchaus die Gesundheit und sorgen dafür, dass Plätzchen und Gebäck in der Adventszeit so lecker schmecken.
Ob Pfeffernüsse, Printen, Spekulatius oder Zimtsterne: Jedes Weihnachtsgebäck hat ganz besondere Aromen. Neben Butter und Nüssen sind es also spezielle Gewürze, die für den typischen Geschmack und Wohlbefinden sorgen. Bekannte Weihnachtsgewürze sind:
- Anis: Anis wird oft als natürliches Mittel zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden verwendet. Es enthält ätherische Öle, die eine krampflösende und entzündungshemmende Wirkung haben können. Anis kann also helfen, Blähungen, Magenkrämpfe und Verdauungsstörungen zu lindern. Honigkuchen und Printen erhalten durch Anis ihren charakteristischen, süßlichen Lakritzgeschmack. Anis verleiht auch Schnäpsen und Likören wie Sambuca, Ouzo oder Pastis ihr typisches Aroma.
- Sternanis: Auch Sternanis (getrocknete, sternförmige Früchte eines orientalischen Magnolienbaumes) wirken entzündungshemmend und schleimlösend, außerdem sollen sie die Verdauung fördern und gegen Blähungen helfen. Sternanis schmeckt ähnlich wie Anis, aber etwas schärfer und intensiver. Gemahlen ist er ideal zum Würzen von Pfeffer- und Lebkuchen.
- Gewürznelken: Neben dem ätherischen Öl sind in den Gewürznelken Flavonoide, Gerbstoffe sowie Sterole enthalten. Sie sollen antiseptisch, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, lokalanästhetisch sowie krampflösend wirken. Die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaums sind reich an ätherischen Ölen, duften stark und haben einen relativ scharfen Geschmack. Nelken würzen sowohl Lebkuchen als auch Glühwein.
- Kardamom: Die ätherischen Öle von Kardamom wirken gegen Übelkeit und fördern die Verdauung, sollen zudem Grippe- und Erkältungsbeschwerden lindern und eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Am besten ganze Samenkapseln kaufen und die darin enthaltenen Samen frisch mahlen, da das Aroma schnell verfliegt. Sein süßlich-scharfes Aroma verfeinert weihnachtliches Backwerk wie Linzer Plätzchen und Spekulatius.
- Muskatnuss: Muskat wirkt verdauungsanregend und schmerzlindernd, kann allerdings in hohen Dosierungen ab etwa fünf Gramm zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Muskatnuss ist eine typische Lebkuchenzutat und sollte möglichst immer frisch gerieben verwendet werden. Etwas milder schmeckt die Muskatblüte (Macis). Sie ist in getrockneten Streifen erhältlich und kann sowohl gemahlen als auch im Ganzen verwendet werden, etwa für Punsch.
- Ingwer: Ingwer regt die Durchblutung, den Gallenfluss, die Speichel- und Magensaftbildung an. Die Knolle hilft zudem bei der Verdauung und beugt dem Völlegefühl vor. Die Scharfstoffe im Ingwer wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Er kann sogar die Vermehrung von Krankheitserregern im Körper verhindern. Ingwer ist nicht nur in herzhaften Speisen beliebt, sondern verleiht auch süßen Plätzchen eine aromatisch-scharfe Note. Wer nur eine dezente Ingwernote möchte, kann zum Backen Ingwerpulver verwenden. Zu Weihnachten ist er auch in kandierter Form beliebt.
- Piment (Nelkenpfeffer): Als gesundheitliche Wirkungen gelten die Linderung von Magen- und Darmbeschwerden. Bei Nervosität und Stress soll Piment angenehm beruhigend wirken. Insbesondere Pimentöl gilt als magenfreundlich. Dieses soll die Verdauung anregen und gegen Blähungen wirken. Die Körner sehen aus wie große Pfefferkörner, sind aber weniger scharf. Ihr Aroma ähnelt einer Mischung aus Muskatnuss, Nelken und Zimt. Die gemahlenen Pimentkörner verfeinern Leb- und Gewürzkuchen.
- Vanille: Vanille wirkt aphrodisierend, belebend und muskelstärkend. Außerdem sagen ihr Kräuterkundige einen galletreibenden, stoffwechsel- und verdauungsfördernden Effekt nach. Ihr unverwechselbarer Geschmack verleiht Kipferln, und zahlreichen weiteren Plätzchensorten das typische Aroma. Von der Schote wird häufig nur das Mark verwendet, doch auch die Schale ist aromatisch. Möglichst immer echte Vanille und kein synthetisches Vanillin verwenden - letzteres kann geschmacklich nicht mithalten. Vanilleschalen können in Zucker gesteckt ihren Geschmack an diesen weitergeben: als Vanillezucker.
- Zimt: Vom einfacheren Cassia-Zimt ist der deutlich aromatischere und teurere Ceylon-Zimt zu unterscheiden. Ceylon-Zimt enthält im Gegensatz zu Cassia-Zimt kaum Cumarin - ein natürlicher Aromastoff, der bei Kindern und empfindlichen Menschen Leberschäden auslösen kann. Wer oft und gerne mit Zimt würzt, sollte daher möglichst auf Ceylon-Zimt zurückzugreifen. Die meisten Zimtpulver in Deutschland werden allerdings mit Cassia-Zimt hergestellt. Neben Cumarin enthält Zimt auch viele wertvolle Inhaltsstoffe, die zur gesundheitsfördernden Wirkung beitragen. Zimt wirkt in Maßen konsumiert: antibakteriell, blutdrucksenkend, entzündungs-hemmend, krampflösend, appetitanregend, verdauungsfördernd. Kein Wunder also, dass es ein traditionelles Hausmittel bei Blutungen, Zahnproblemen, Mundgeruch und Verdauungs-problemen ist. Außerdem hat Zimt blutzuckersenkende Wirkung. Gerne verwendet wird Zimt bei Zimtsternen, aber auch bei vielen anderen Weihnachtsplätzchen, Keksen und Kuchen.
Was steckt in fertig gekauften Lebkuchen- und Spekulatius-Gewürzen?
Die fertig gekauften Mischungen aus vielen Gewürzen, bestehen meist aus dem Hauptbestandteil Zimt. In Lebkuchen-Gewürz kommen - je nach Rezept und Geschmack - Anis, Ingwer, Kardamom, Muskatnuss, Nelken, Piment, Sternanis und Zimt. Spekulatius-Gewürz enthält ebenfalls Zimt, Nelken, Muskat und Kardamom. Dazu kommen meist noch Orangen- und Zitronenschale sowie Koriander und etwas Pfeffer.
Da frisch gemahlene Gewürze viel mehr Aroma haben, empfiehlt es sich, die Mischungen selbst herzustellen. So kann man sie auf den persönlichen Geschmack abstimmen und die Mengen variieren. Neben dem Aroma profitieren auch die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe davon.
Wer neben diesen Gewürzen in seinen Plätzchen noch reichlich gesunde Nüsse und Mandeln sowie Vollkornmehl verwendet, erhält durchaus gesunde Naschereien. Der Kaloriengehalt ist aber nicht zu vernachlässigen. Von daher empfiehlt es sich, auch das gesunde Naschwerk nur in Maßen zu genießen.
Informationen zur Weihnachtsbäckerei oder zur gesunden Ernährung im Allgemeinen erhalten Sie bei der Verbraucherberatung im DHB – Netzwerk Haushalt.