
Hygiene in der Küche: Praktische Tipps für die sichere Lebensmittelzubereitung
Um sichere Lebensmittel zuzubereiten, ist eine sorgfältige Küchenhygiene unerlässlich. Andernfalls können Keime in die Mahlzeiten gelangen und Lebensmittelinfektionen auslösen. Dazu kommt es leider viel häufiger, als man zunächst vielleicht annehmen mag. Damit Sie Ihre Speisen unbeschwert genießen können, haben wir wichtige Hygienetipps für Sie zusammengestellt.
Hände waschen
Die Grundlage für eine sichere Lebensmittelzubereitung wird schon vor dem eigentlichen Kochvorgang geschaffen. Dabei spielt insbesondere gründliches Händewaschen eine elementare Rolle. Werden die Hände nicht ausreichend gereinigt, können Krankheitserreger nämlich ganz schnell auf die Lebensmittel übertragen werden.
Doch einmaliges Händewaschen genügt nicht. Auch zwischen den einzelnen Arbeitsschritten sollten die Hände nochmal gründlich gewaschen werden. Dies ist gerade bei der Zubereitung von Fleisch, Geflügel, Fisch oder rohen Eiern unverzichtbar. Auf der Oberfläche dieser Lebensmittel finden sich besonders häufig potenziell krankmachende Keime. Werden die Hände nach dem Kontakt mit diesen Produkten nicht ausreichend gereinigt, können sich die Keime über Berührungen unbemerkt in der ganzen Küche verteilen.
Darüber hinaus ist es unbedingt ratsam, die Hände nach dem Putzen von Gemüse, dem Toilettenbesuch oder dem Streicheln von Haustieren erneut gründlich zu waschen. Gleiches gilt natürlich auch nachdem Niesen oder Naseputzen.
Wunden abdecken
Selbst in kleinen Wunden befinden sich nicht selten lebensmittelvergiftende Bakterien. Da diese auf keinen Fall in Berührung mit Lebensmitteln kommen dürfen, sollten Wunden beim Kochen immer wasserdicht abgedeckt werden. Hierfür eignet sich je nach Größe der Verletzung zum Beispiel ein wasserdichtes Pflaster oder ein Gummihandschuh.
Vorsicht beim Niesen und Husten
Auch im Nasen- und Rachenraum von gesunden Personen können sich Keime befinden, welche eine Lebensmittelvergiftung auslösen können. Deswegen sollte niemals in die Richtung von Lebensmitteln geniest oder gehustet werden. Stattdessen sollte in die Armbeuge geniest oder gehustet werden.
Saubere und unsaubere Arbeitsschritte trennen
Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, sollte stets auf die Trennung von sauberen und unsauberen Arbeitsschritten geachtet werden. Das bedeutet, dass roh verzehrte Lebensmittel wie Salat auf keinen Fall in Kontakt mit Produkten wie Fleisch, Geflügel, Fisch oder rohen Eiern kommen dürfen. Um dies zu gewährleisten, ist wie bereits oben erwähnt erneutes Händewaschen nach den einzelnen Arbeitsschritten unerlässlich. Außerdem sollten diese Lebensmittel niemals auf demselben Schneidbrett landen. Ebenso ist es wichtig, dass andere Küchenutensilien wie Messer, Küchenmaschinen etc. immer gründlich gereinigt werden, bevor sie wieder für die Zubereitung von roh verzehrten Speisen genutzt werden. Darüber hinaus dürfen bei der Reinigung die Arbeitsflächen nicht vergessen werden. Denn selbst wenn beim Schneiden von rohem Fleisch ein Schneidbrett verwendet wurde, kann schnell etwas Fleischsaft auf die Arbeitsfläche gelangen.
Sicherer Umgang mit Schneidbrettern
Egal ob das Schneidbrett aus Plastik oder Holz besteht: Rillen stellen bei beiden Varianten einen optimalen Nährboden für zahlreiche Keime da. Deswegen sollten zerkratzte Brettchen regelmäßig erneuert werden.
In Bezug auf die Reinigung haben Schneidbretter aus Plastik allerdings einen entscheidenden Vorteil. Sie lassen sich auch bei hohen Temperaturen von über 60°C in der Spülmaschine reinigen. Dadurch eigenen sie sich besonders gut für die Verarbeitung von rohen Lebensmitteln.
Aufpassen bei Spüllappen und -schwämmen
Reinigungsutensilien wie Lappen und Schwämme sind schnell mit Keimen besiedelt. Dadurch können sie Krankheitserreger auf Geschirr, Arbeitsflächen und Co. übertragen. Um die Vermehrung von Keimen zu verlangsamen ist es ratsam, Schwämme und Lappen nach dem Gebrauch immer gut trocknen zu lassen. Trotzdem sollten sie mindestens einmal pro Woche ausgetauscht werden.
Geschirr spülen: Spülmaschine oder lieber per Hand
Bezogen auf die Hygiene hat die Spülmaschine einen klaren Vorteil: Die Wassertemperatur. Zwar sollte auch beim Spülen per Hand immer warmes Wasser verwendet werden, aber Temperaturen von über 60°C wie sie in der Maschine erreicht werden können, sind für unsere Hände eindeutig zu heiß. Geschirr oder Plastikschneidbrettchen die mit Fleisch, Geflügel, Fisch oder rohen Eiern in Kontakt gekommen sind, sollten daher lieber in der Spülmaschine gereinigt werden. Hierbei ist es allerdings wichtig, dass auch wirklich ein Programm mit entsprechend hohen Temperaturen gewählt wird.
Doch nicht jeder Haushalt verfügt über eine Spülmaschine und auch nicht jedes Küchenutensil kann in der Spülmaschine gereinigt werden. Wichtig beim Abspülen von Hand ist es, dass das Geschirr nicht zu lange dreckig stehen gelassen wird. Sonst können Verschmutzungen stärker eintrocknen und Keime sich rasch vermehren. Um beim Abwaschen per Hand gute Ergebnisse zu erzielen, sollte zudem auf die richtige Dosierung des Spülmittels geachtet werden. Da diese je nach Produkt variieren kann, ist es sinnvoll einen Blick auf die Hinweise auf der Verpackung zu werfen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, dass zuvor im Spülbecken gereinigte Geschirr nochmal kurz unter fließendem Wasser abzubrausen. Damit beim anschließenden Abtrocknen nicht erneut Keime auf das saubere Geschirr gelangen, ist es überdies wichtig auf die Sauberkeit der Küchenhandtücher zu achten. Sie sollten mindestens einmal pro Woche ausgetauscht und bei 60°C gewaschen werden.
Haustiere von Lebensmitteln fernhalten
Hund und Katze zählen für viele als vollwertige Familienmitglieder. Von für den menschlichen Verzehr bestimmten Lebensmitteln sollten sie aber trotzdem unbedingt ferngehalten werden. Denn leider können auch die geliebten Vierbeiner krankmachende Keime wie Salmonellen und Campylobacter auf das Essen übertragen. Zur Keimübertragung kann es übrigens auch dann kommen, wenn die Tiere völlig gesund wirken.
Rohes Fleisch nicht waschen
Wer rohes Fleisch oder Geflügel durch gründliches Abwaschen von Keimen befreien möchte, bewirkt leider genau das Gegenteil. Über die dabei entstehenden Wasserspritzer werden die Keime sogar noch in der ganzen Küche verteilt. Besser ist es, dass Fleisch mit einer Zange oder Gabel aus der Verpackung zunehmen und danach direkt in die Pfanne oder den Topf zu geben. Um die weitere Verteilung von Keimen aus der Verpackung zu verhindern, sollte diese im Anschluss direkt in den Müll wandern.
Lebensmittel ausreichend erhitzen
Insbesondere empfindliche Lebensmittel wie Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier und Rohmilch sollten bei der Zubereitung immer komplett durcherhitzt werden. Um sie sicher verzehren zu können, sollten sie daher eine Kerntemperatur von mindestens 72°C für mindestens zwei Minuten erreichen. Dies kann beispielweise mit einem Fleischthermometer überprüft werden. Wer kein Fleischthermometer zur Hand hat, sollte darauf achten, dass die Lebensmittel innen nicht mehr roh aussehen und der austretende Fleischsaft klar ist.
Lebensmittel richtig lagern
Bereits gegarte Lebensmittel sollten nicht lange warmgehalten werden. Stattdessen sollten sie möglichst schnell abgekühlt, in geschlossene Behälter verpackt und in den Kühlschrank gestellt werden. Doch auch dort sollten sie nicht ewig verweilen, sondern am besten innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden.