Digitaler Nachlass
Haben Sie sich schon einmal mit dem Digitalen Nachlass befasst? Was ist das überhaupt? Der digitale Nachlass umfasst alles, was eine Person nach ihrem Tod auf Computern, Smartphones etc. sowie im Internet hinterlässt. Dazu zählen u.a. E-Mail-Konten, Musik- und Filmdateien in der Cloud oder auf dem eigenen Gerät, Online-Konten bei Banken, Versicherungen oder Internetshops, digitale Abos, Social-Media-Profile.
Durch die zunehmende Digitalisierung des Alltags werden immer mehr sehr persönliche Daten gesammelt: im Rahmen von Smart-Home-Anwendungen, Daten von Fitnessarmbändern u.a.. Aus manchen der Konten ergeben sich vertragliche Verpflichtungen und Kosten, die auf die Erben übergehen. Sie müssten darüber Bescheid wissen, um die Konten schließen zu können. Wenn sich niemand darum kümmert, verbleiben auch nach dem Tod eine Vielzahl von Daten in den Weiten des Internets. Diese persönlichen Daten könnten auch dann noch missbraucht und von Hackern genutzt werden, z.B. für Identitätsdiebstahl. Deshalb ist es sinnvoll, auch kostenlose Konten und Abos zu schließen.
Was sollte man also vorsorglich tun? Idealerweise erstellt man eine Liste aller Konten und Online-Aktivitäten mit Nutzername und Passwort. Dann bestimmt man möglichst detailliert, was mit diesen Konten und Daten nach dem Tod passieren soll und welche Vertrauensperson dies regeln soll. Vergessen Sie dabei nicht, ebenfalls festzulegen, was mit den Daten auf Ihren Geräten geschehen soll. Man muss sich gut überlegen, wo man diese Liste sicher aufbewahrt, damit sie im Todesfall von der berechtigten Person auch gefunden wird. Es kann sinnvoll sein, diese Person mittels einer Vorsorgevollmacht zu ermächtigen, sich bereits zu Ihren Lebzeiten im Falle von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit um Ihre digitalen Angelegenheiten zu kümmern.
Eine informative Broschüre zum Thema, die noch weiterführende Ratschläge gibt, erhalten Sie bei der Verbraucherberatung im DHB-Netzwerk Haushalt.