Beitrag Plastikverbote - was ist von den Alternativen zu halten?

Plastikverbote - was ist von den Alternativen zu halten?

Seit diesem Sommer sind viele Einweg-Kunststoff-Produkte EU-weit verboten. Dazu zählen u.a. auch Getränkebecher To-go und Verpackungen für Fastfood und Außer-Haus-Essen aus Plastik und Styropor sowie Einweg-Teller und Einweg-Besteck aus Kunststoff. Das ist gut für die Umwelt, denn bislang landen leider viele dieser Produkte in der Landschaft oder im Meer.

Seit diesem Sommer sind viele Einweg-Kunststoff-Produkte EU-weit verboten. Dazu zählen u.a. auch Getränkebecher To-go und Verpackungen für Fastfood und Außer-Haus-Essen aus Plastik und Styropor sowie Einweg-Teller und Einweg-Besteck aus Kunststoff. Das ist gut für die Umwelt, denn bislang landen leider viele dieser Produkte in der Landschaft oder im Meer. Außerdem ist es Ressourcenverschwendung, wenn energieaufwendig hergestelltes Material aus fossilen Rohstoffen nach sehr kurzer Nutzungszeit schon wieder entsorgt wird. Aluschalen dagegen sind noch erlaubt, obwohl auch deren Herstellung sehr energieaufwendig und umweltbelastend ist.

Inzwischen gibt es ein reichhaltiges Alternativ-Angebot, wie z.B. Teller und Becher aus Pappe, Besteck oder Schälchen aus Holz, Teller aus Palmblättern, Teller und Becher aus Bagasse. Unter Bagasse versteht man den faserhaltigen Rest bei der Rohrzuckerherstellung, somit handelt es sich um Abfallverwertung, was als nachhaltig gilt. Doch auch die pflanzlichen Einweg-Materialien verbrauchen bei Anbau und/oder Herstellung viel Energie.

Zum Teil werden diesen Behältnissen sogar bedenkliche Chemikalien zugesetzt, damit sich die Produkte aus Pflanzenmaterial nicht mit Wasser oder Öl aus den Lebensmitteln oder Speisen vollsaugen. Dies hat eine aktuelle Studie des BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz) nachgewiesen. Es handelt sich dabei um Fluorchemikalien (PFAS), die schädlich für Umwelt und Gesundheit sind. Auch in vermeintlich harmlosen Papiertüten für Pommes, Hamburger, Sandwichs oder Gebäck sowie in als kompostierbar deklarierten Verpackungen wurden diese Stoffe nachgewiesen.

Vor einiger Zeit wurde über PFAS im Zusammenhang mit Outdoor-Kleidung diskutiert. Hier sollen sie ebenfalls Wasser, Fett und auch Schmutz abweisen. Doch um wie viel stärker mag die Wirkung auf Verbraucherinnen und Verbraucher sein, wenn der Kontakt zu dieser gesundheitsschädlichen Chemikalie nicht nur über Kleidung, sondern über Lebensmittelverpackungen besteht?

PFAS gelten als „ewige Gifte“, d.h. sie werden nicht abgebaut und verbleiben in der Umwelt und in unseren Körpern und reichern sich an. Bislang hat nur Dänemark einen Grenzwert für PFAS beim Einsatz in Lebensmittelverpackungen eingeführt. Es bleibt sehr zu hoffen, dass Deutschland und die EU hier bald folgen.

Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher tun? Dazu rät Sabine Hentschel von der Verbraucherberatung im DHB – Netzwerk Haushalt in Dieburg: „Nutzen Sie möglichst eigene Behälter aus Edelstahl, Glas oder auch Plastik. Plastik ist nicht grundsätzlich schlecht, nur sollte es dauerhaft genutzt werden, recyclebar sein und keine Schadstoffe an die Lebensmittel abgeben. Das ist z.B. bei Polypropylen der Fall, erkennbar an dem Kürzel PP.“ An vielen Ladentheken ist es inzwischen möglich, mitgebrachte Behälter füllen zu lassen. In der Gastronomie lehnt man das oft noch aus Hygienegründen ab. „Fragen Sie immer wieder nach. Vielleicht führt das dann hier oder da zum Umdenken. Ab 2023 sind Lieferdienste, Restaurants und Caterer dann verpflichtet, Mehrwegbehälter anzubieten,“ so Hentschel.

Weitere Informationen zum nachhaltigen, plastikarmen Leben erhalten Sie in den Verbraucherberatungen im DHB-Netzwerk Haushalt.

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/chemie_pfas_verpackungscheck.pdf
https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/umwelt-haushalt/plastikverbot-ab-juli-das-sind-die-alternativen-61089
https://www.verbraucherzentrale-hessen.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/oft-schadstoffe-in-fast-foodverpackungen-unbedenkliche-alternativen-61150

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des DHB – Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e. V.